Menübesprechung

Schmecken, riechen, tasten, ...

Alle Sinne sind beteiligt, wenn der Chefkoch höchstpersönlich mit frischem Gemüse, Obst und Kräutern in einem Korb zu den Bewohnerinnen und Bewohnern auf die Wohnetagen kommt, um mit ihnen gemeinsam den Speiseplan für die kommende Woche zu erstellen. Jedes Mal wird ein anderer Wohnbereich aufgesucht.

Der soziale Dienst hat die Besprechung längst vorbereitet. Mehrere Senioren sitzen in der Runde. Gemüse und Kräuter werden herumgereicht. Kochbücher, Prospekte, Abbildungen liegen in Reichweite.

Frau E. isst gerne Himmel und Erde mit Panhas; Blutwurst geht aber auch, außerdem gab es frührer Pferdefleisch. Augenblicklich geraten die „Hausfrauen" ins Fachsimpeln. An Demenz erkrankte Senioren können sich im Detail an ihre Rezepte erinnern. Erstaunlich. So wird aus der Menübesprechung fast unbemerkt Gedächtnistraining.

Die Bewohnerinnen und Bewohner werden direkt an der Erstellung des Speiseplans beteiligt. Sie fühlen sich wertgeschätzt. Auch, wenn sie es morgen vielleicht schon nicht mehr wissen.